part of #22

SHOW + TELL: Lars Klingenberg

Im SHOW + TELL Teil von FOTOTREFF #22 teilte Lars Klingenberg sein Projekt Schlafquartier mit uns.

(Foto: Lars Klingenberg, Schlafquartier)

Das Langzeitprojekt Schlafquartier setzt sich mit schlafenden Obdachlosen in Deutschlands Großstädten auseinander. Es entsteht eine systematische Darstellung der Orte an dem die fortlaufend zunehmende Obdachlosigkeit in den Städten spürbar und wiederkehrend auftritt.

Die Wohnungslosen suchen Schutz in der Öffentlichkeit, nisten sich ein und bauen mit bescheidenen Mitteln Kokons, die vor der Kälte des Betons und der Brutalität der Großstädte bewahren sollen. Schlafende und Umwelt verwachsen zu neuen organischen Architekturen: Durchgänge, Bänke, Einfahrten werden mit Leben gefüllt – und sind dabei still und leise, zurückhaltend. Es ist der Versuch, mit der Umgebung zu verschmelzen, nicht aufzufallen, im Idealfall ganz zu verschwinden.

Intimität und Privatsphäre sind von innen nach außen gestülpt. Es sind Negativbilder von Zuhause, zeigen aber dennoch den Kern: Den Menschen, der das Besondere an sich ist, und die Umgebung, die er sich zu eigen macht.

Lars Klingenberg

Weitere Informationen zu Lars Klingenberg und dieser Arbeit findest du auf http://www.theklingenbergcase.com/

#english:

The long-term project Schlafquartier (Engl.: Sleeping Quarters) examines sleeping conditions of homeless persons in German cities. A methodic portrayal of places is created, where the continuously increasing homelessness in the cities is a noticeable and reappearing condition.

The homeless people seek for protection in public places, settle down and build cocoons by using moderate means. This should protect them from the concrete’s coldness and the cities’ brutality. The sleeper and his environment grow together and form new organic architecture: Passages, benches, driveways are filled up with live in a quiet, restrained way. It is an attempt to merge with the surroundings, to not attract attention and to disappear completely.

Intimacy and privacy are turned inside out. These are negative images picturing home, still they refer to the core: The human being that is special himself and the environment he adopts to.

(2014, ongoing)